Zweckfreies Spiel als Beziehungsarbeit: Kreativität zulassen – ganz ohne Bewertung

Liebe Wegbegleiterin, lieber Wegbegleiter,

es gibt Kinder, die förmlich im zweckfreien Spiel versinken. Beispielsweise malen sie in stiller Konzentration oder versorgen liebevoll ihre Puppen. Manchmal beobachten sie auch fasziniert ein Käferchen im Gras. Ihre Kreativität ist dabei kein bloßer „Zeitvertreib“. Vielmehr ist sie Ausdruck einer tiefen Beziehung – zu sich selbst, zu anderen und zur Welt. Für diese Kinder ist gerade das zweckfreie Spiel ein wichtiger innerer Prozess. Dieser Prozess benötigt Tiefe und Freiheit.

Gerade im pädagogischen Alltag brauchen sie Erwachsene. Diese sollten die wertvollen Prozesse im zweckfreien Spiel verstehen. Außerdem dürfen sie diese nicht vorschnell bewerten oder unterbrechen:

• Warum malt das Kind immer wieder denselben Kreis?

• Wieso spricht es beim Basteln so wenig?

• Muss aus dem Knetklumpen wirklich ein „erkennbares“ Tier entstehen? Oder genügt der Prozess des zweckfreien Spiels?

Der unschätzbare Wert von zweckfreiem Spiel für Kinder

Wahre Kreativität entfaltet sich nicht unter Leistungsdruck. Stattdessen blüht sie in einem geschützten Raum auf. In diesem Raum spielt das Ergebnis keine Rolle. Sondern der Moment und der Prozess selbst zählen. Genau hier liegt der Kern echter Beziehungsarbeit. Hier zeigt sich auch die Stärke von zweckfreiem Spiel. Wenn wir nämlich aufhören, Kinder und ihre Werke zu beurteilen, schaffen wir eine Atmosphäre des Vertrauens. Diese Annahme ist für zweckfreies Spiel essentiell.

Praxisimpuls: Das Malspiel nach Arno Stern – Ein Weg zum zweckfreien Spiel

Ein besonders achtsamer Zugang zum kreativen Ausdruck ist das Malspiel im „Malort“. Dieses wurde von Arno Stern entwickelt und ist eine wunderbare Form von zweckfreiem Spiel.

• Die entstandenen Bilder verbleiben im Raum. Sie werden weder bewertet noch kommentiert – ein Kernprinzip des zweckfreien Spiels.

• Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“. Ebenso gibt es kein „schön“ oder „nicht schön“.

• Der Ausdruck gehört allein dem Kind. Folglich entzieht er sich der Deutung durch Erwachsene.

Diese wertschätzende Haltung kannst du auch auf viele andere kreative Prozesse übertragen. Diese dienen dem zweckfreien Spiel. Ob beim Kneten, Singen, Verkleiden oder Bauen – der eigentliche Sinn liegt im Tun. Er liegt nicht im vorzeigbaren Ergebnis. So schaffst du einen sicheren Spielraum. Dieser ist besonders wichtig für Kinder, deren Ausdrucksweise im zweckfreien Spiel sehr sensibel, gefühlsnah oder stark bildhaft geprägt ist.

Pädagogischer Mehrwert für dich als Fachkraft: Zweckfreies Spiel in der Fachpraxis stärken

Feinfühlige, kreative Kinder brauchen Erwachsene. Diese sollten ihre inneren Prozesse im zweckfreien Spiel liebevoll begleiten. Anstatt sie zu steuern oder zu lenken. Wenn du dich bewusst zurücknimmst und aufmerksam beobachtest, gibst du den Kindern Raum. Dadurch kann eine tragfähige Beziehung wachsen. Und mit ihr tiefes Vertrauen. Somit stärkst du nicht nur das Kind in seiner Entwicklung. Sondern auch deine eigene professionelle Haltung im Umgang mit zweckfreiem Spiel.

Und falls du noch besser verstehen möchtest, welche Kinder besonders stark auf solches zweckfreies Spiel ansprechen: Die Kinderastrologie kann hier tiefe Einsichten ermöglichen. Dies geschieht ganz ohne Schubladendenken. Dafür aber mit viel Gefühl für die Einzigartigkeit jedes Kindes und seine Bedürfnisse im Hinblick auf zweckfreies Spiel.

Möchtest du mehr erfahren oder tiefer eintauchen?

➡️ Spielen ist Verarbeitung: Wie Kinder ihre inneren Themen im Spiel ausdrücken

➡️ Wie Kinder lernen sich auszudrücken und zu verbinden

Herzlichst,
deine Sandra Fabri